Hervorragende Arbeiten beim Regionalwettbewerb Jugend forscht 2025
Eine sechsköpfige Jungforscher-Schar der CHS präsentierte vergangene Woche vier Projekte beim bekanntesten Nachwuchswettbewerb. Mit drei Biologie-Arbeiten sowie einer Arbeit in der Sparte Chemie konnten die hochmotivierten Nachwuchswissenschaftler*Innen zwei Regionalsiege, einen zweiten Platz sowie einen Anerkennungspreis erzielen.
Großartig! Herzliche Gratulation.

Thematisch sind die Projekte sehr vielfältig:
Es ist nicht lange her, dass Masken unser alltäglicher Begleiter waren. Mia ging der Frage nach, warum das Maske-Tragen eigentlich so unangenehm ist – ganz besonders bei Bewegung. Sie untersuchte, inwiefern die Varianten OP-Maske, FFP2-Maske und die Kombination beider Masken messbare Stressreaktionen im Körper auslösen. Während ihre Probanden unterschiedlich „maskiert“ auf einem Standfahrrad strampelten, beobachtete sie die Veränderungen von Puls und CO2-Gehalt im Blut. Ihr beruhigendes Fazit: der CO2-Spiegel steigt offenbar viel langsamer an als das Gefühl, außer Atem zu sein. Für ihre systematische sportliche Arbeit erhält Mia ein Geo-Jahresabonnement.

Zwei weitere Arbeiten befassen sich mit top aktuellen Umweltthemen:

Nasra und Carolin sorgen sich um die Wasserqualität in den Weltmeeren. Klimawandelbedingte pH-Wert-Veränderungen wie auch die Belastung mit Mikroplastik bedrohen das Leben in den Ozeanen. Um die Einflüsse dieser Umweltfaktoren auf Lebewesen sichtbar zu machen, griffen sie unter fachkundiger Anleitung von David Mühlheims (vom Jugendforschungszentrum Heilbronn) beinahe nach den Sternen: mit einem in der Astronomie genutzten Lichtmessgerät beobachteten sie Leuchtbakterien in unterschiedlich präparierten Wasserproben. Der „Schein“ trügt nicht: Leuchtbakterien des Stammes ‚Aliivibrio fischeri‘ zeigen mit unterschiedlich heller Biolumineszenz verlässlich an, wie viel Mikroplastik das Wasser enthält bzw. in welche Richtung sich der pH-Wert verändert. Nasra und Carolin dürfen sich über einen zweiten Preis für diese „erhellende“ Arbeit freuen.
Armin widmet sich dem Leben an Land. Er untersucht den Einfluss von Pestiziden auf die Artenvielfalt im Boden. Trotz regelmäßig aufflammender Diskussionen über potenzielle Risiken für die Umwelt und die menschliche Gesundheit wird Glyphosat weiterhin eingesetzt, allerdings auch über Alternativen wie etwa die Pelargonsäure nachgedacht. Armin beobachtete über mehrere Monate hinweg, inwieweit sich eine Behandlung mit den beiden Pestiziden auf die Zusammensetzung der Kleinstlebewesen auswirkt, um herauszufinden, ob Pelargonsäure im Hinblick auf die Bodenfauna eine sinnvolle Alternative zu Glyphosat sein könnte. Seine umfassenden, sehr konsequent durchgeführten Untersuchungen, für die er nicht nur eine Kooperation mit der LVWO Weinsberg einging, sondern auch in regem Austausch mit Experten am Rosensteinmuseum in Stuttgart und von der Universität Tübingen stand, überzeugten die Jury. Mit dem ersten Platz hat Armin nun die Eintrittskarte zum Landeswettbewerb erhalten.

Elida und Neele sind ebenfalls mit einer „strahlenden“ Arbeit, jedoch in der Sparte Chemie angetreten.
Wie lässt sich die gesundheitsschädliche Belastung durch radioaktive Strahlung z.B. in Kellerwohnungen reduzieren? Angeregt wurden die beiden engagierten Jungforscherinnen durch das Phänomen, dass elektrostatisch aufgeladene Luftballons nach kurzer Zeit erhöhte Strahlungswerte zeigen. Dies weist auf eine Adsorption von Radionukliden auf den Luftballons hin, die jedoch abhängig davon zu sein scheint, mit welchem Stoff der Luftballon aufgeladen wurde. Insofern war Neele und Elida die Aufgabenstellung klar: welcher Kunststoff lässt sich mit welchem Stoffprodukt so aufladen, dass möglichst viele Radionuklide aus der Umgebungsluft adsorbiert werden? Mit der gut überlegten und sehr gründlich durchgeführten Arbeit, für welche Platten aus 16 unterschiedlichen Kunststoffen untersucht wurden, haben sich Elida und Neele mit einem ersten Platz ebenfalls für den Landeswettbewerb qualifiziert.

Wir wünschen allen Nachwuchsforscher*Innen weiterhin gutes Gelingen beim Abschluss des Seminarkurses Jugend forscht. Und Neele, Elida und Armin natürlich zunächst viel Erfolg und tolle Erlebnisse beim Landeswettbewerb!
Abschließend ein großer Dank an Dr. Robert Friedrich und David Mühlheims vom Jugendforschungszentrum (JFZ) und an die Experimenta. Ihre fachliche Expertise und die materielle Unterstützung im JFZ machte diese zum Teil recht aufwändigen Forschungsarbeiten erst möglich.
Tags: Jugend forscht, Nachhaltigkeit